Kokastrauch

Kokastrauch
Ko|ka|strauch 〈m. 2u〉 = Koka

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Ko|ka|strauch, der [1Koka]:
immergrüner Strauch mit kleinen, gelblichen od. grünlich weißen Blüten u. kleinen, ovalen, Kokain enthaltenden Blättern.

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Kokastrauch,
 
Koka, Coca, Erythrọxylum coca, zu den Storchschnabelgewächsen gehörende Art der Gattung Erythroxylum, beheimatet wahrscheinlich an den Osthängen der Anden von Peru bis Kolumbien, dort und v. a. auch in Indien, Sri Lanka und auf Java kultiviert; immergrüner Strauch mit kleinen, gelblichen oder grünlich weißen Blüten und kleinen, ovalen Blättern. Letztere enthalten zahlreiche Alkaloide, von denen das Kokain am bedeutendsten ist.
 
Der Genuss von Kokablättern als leistungssteigerndes, Hunger und Durst linderndes Mittel ist bei den südamerikanischen Indianern sehr verbreitet. Getrocknete Blätter werden zu einer Kugel geformt und im Mund mit Speichel durchfeuchtet. Zur Erhöhung der Löslichkeit des Kokains wird dann eine Prise Kalk oder Pflanzenasche hinzugefügt, wodurch auch die Menge der vom Körper aufgenommenen Alkaloide vermindert wird. Beim Kauen wird das Kokain langsam freigesetzt. Nach neueren Untersuchungen wird es jedoch im Verdauungstrakt in das schwächer toxische Ecgonin umgewandelt. Ein Kokakauer konsumiert 30-60 g Blätter täglich.
 
 
Nachweislich wurden schon um 3000 v. Chr. Kokablätter in Südamerika gekaut. In den andinen Hochkulturen wurden zunächst nur von den Priestern und Schamanen die Blätter bei kulturellen und medizinischen Handlungen verwendet; die Inka verehrten den Kokastrauch als heilige Pflanze. Zur Zeit der spanischen Eroberung wurden die Blätter jedoch schon von einer breiten Bevölkerungsschicht konsumiert. Die Spanier verboten zunächst das Kokakauen als »Teufelswerk«, förderten aber bald sogar den Kokastrauchanbau, um die Leistungsfähigkeit der in Minen arbeitenden Indianer zu steigern und den Mangel an Nahrungsmitteln auszugleichen. In Europa stieß der Kokastrauch (im Gegensatz zu Tabak und Kaffee) zunächst auf wenig Interesse. Erst mit der Isolierung des Kokains gewann er größere Bedeutung. 1750 wurden die von dem französischen Naturforscher J. de Jussieu nach Europa gebrachten Kokasträucher als Erythroxylum coca klassifiziert.
 

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Ko|ka|strauch, der [↑Koka]: immergrüner Strauch mit kleinen, gelblichen od. grünlich weißen Blüten u. kleinen, ovalen, Kokain enthaltenden Blättern.

Universal-Lexikon. 2012.

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